aus dem 1.Halbjahr 2023     (die topaktuellen Infos findet man hier... auf der Startseite)      

Was war vor 95 Jahren?

  

Am 5. Juli 1928 wurde die Kinderbewahranstalt in der Fachrainstraße feierlich eröffnet. Der damalige Pfarrer Seubert plante eine solche Einrichtung bereits während des ersten Weltkriegs. Dies scheiterte aber etliche Jahre an den finanziellen Mitteln. Die Witwe Margareta Flügel unterstützte dieses Vorhaben und stellte 1926 ihr Anwesen hierfür unter einigen Bedingungen zur Verfügung, u. a.: „Es darf nur eine Kleinkinderbewahranstalt und eine weibliche Handarbeitsschule auf dem Platze errichtet werden. Nur Schwestern aus dem Mutterhaus Würzburg-Oberzell dürfen das Haus bewohnen“. Am 5. Juli 1928 übernahm Schwester M. Pudentiana Zänglein die Leitung des Kindergartens, und Schwester M. Isfrieda Lieb begann als Handarbeitslehrerin. Die erste Ausstattung des Kindergartens war noch sehr einfach: Ein Saal für alle Kinder, ein Nebenraum zum Schlafen für die Kleinsten, im Spielhof nur ein Sandkasten, ein kleines viersitziges Karussell und ein Ball. Im ersten Stock des Hauses befand sich das Handarbeitszimmer. In den 60er Jahren erfolgte der Abbruch und Wiederaufbau des Schwesternhauses und der umfangreiche Umbau des Kindergartens. 1976 entstanden im Dachgeschoss der Turnraum und die Teeküche. Immer wieder wurden das Haus, die Gruppenräume und der Spielhof umgebaut und den neuesten Erfordernissen angepasst, das Haus zuletzt von 2010 bis 2011. Seit dem 13. Februar 2000 trägt der Kindergarten den Namen „St. Cyriakus“.

(Heimatbuch Seiten 495 – 497, mündliche Überlieferung und Chronik der Schwesternstation)

Fotos: Schwesternhaus um 1930 (Margarete Flügel schaut aus dem 2. Fenster v.l.) und Kindergartenidylle 1948.


Digitalisierung von Dias und Negativen mit historischen Aufnahmen

 

Mit Willi Mayer, der 2007 nach Niedernberg "noigeblaggd" ist, konnten wir einen zuverlässigen Mann finden, der für uns historische Fotos von Negativen und Dias (welche beide nur zeitlich begrenzt haltbar sind) digitalisiert. Mehr Infos...


Im Juni 1963 eröffnete Walter Reinhard seinen Getränkehandel in der Hauptstraße 49, mit Lieferservice frei Haus und Verkauf im Nebengebäude, ab 1976 als Abholmarkt. Anfang der 1990er Jahre kam sein Angelshop dazu (Bild 1). Im Juli 1992 stellte er den Lieferservice ein. Ende August 2003 verlegte er den Verkauf in die Dieselstraße 1 (Bild 2). In seinem großen Getränkemarkt mit angeschlossenem Angelshop bot Walter Reinhard eine vielfältige Getränkeauswahl an, auch Getränke als Geschenke verpackt. Im Oktober 2011 hat er sein Geschäft geschlossen.  (mündliche Überlieferung)

Freitag, den 23. Juni, ab 18 Uhr: Sommerfest 2023 (Infos ...)


Radtour Mespelbrunn mit Besuch des Rexroth-Friedhof Heimbuchenthal

Ideales Kaiserwetter begleitete unseren Ausflug ins Elsavatal. Zur Einkehr und Schlossführung trafen sich die Radler und Autofahrer zur vereinbarten Zeit an den jeweiligen Örtlichkeiten. (Fotos und Infos ...)


Was war vor 60 Jahren?

  

Am 15.6.1963 wurde die neue Friedhofsanlage nördlich des Dorfes vom damaligen Pfarrer Eckert eingeweiht. Die Anlage war damals noch erheblich kleiner als heute. 1974 wurde der Friedhof nach Osten und 1988 nach Norden erweitert. Der nördliche Teil wurde 2020 / 2021 neu gestaltet.  Bis 1963 wurden die Toten im alten Friedhof im Ortskern (Dorfplatz) bestattet.

(Heimatbuch 1 Seite 446, und Heimatbuch 2 Seiten 84 und 85)

Hinweis: Durch eine techn. Störung konnten wir unsere Webseite mehrere Tage lang nicht bearbeiten, der Fehler wurde seitens des Anbieters nun behoben und die fehlenfden Beiträge wurden nachträglich eingepflegt.

Was war vor 65 Jahren?

Am 13. Juni 1958 wurde das Pfarrjugendheim seiner Bestimmung übergeben. Viele Freiwillige halfen damals beim Bau und stellten sowohl Fuhrwerke als auch ihre Arbeitskraft zur Verfügung. Die meisten Bauarbeiten wurden damals noch in Handarbeit erledigt. 1985 wurde das Pfarrheim nochmals erweitert bzw. umgebaut.  (Heimatbuch Seite 495)

(Haupteingang des Pfarrjugendheimes am Kirchfest im Pfarrgarten, 2019)


Was war vor 115 Jahren?

 

Am 1. Juni 1908 gründete Peter Josef Schmitt in der Hauptstraße 37 eine Bäckerei. Backhaus war das Nebengebäude. In den Verkaufsraum gelangte man damals über den Hof. Später kamen das kleine Schaufenster und die Ladentüre hinzu. Sohn Reinhold Schmitt (Schmittsbäcker, wie er im Volksmund hieß) führte die Bäckerei bis zu seinem Tod im Jahr 1963 als Familienbetrieb weiter. Danach pachtete Bäcker Oskar Lippert das Geschäft für einige Jahre. Anschließend übernahm die Bäckerei Bleifuß den Laden als Verkaufsfiliale, bis er ca. Anfang der 1980er Jahre endgültig geschlossen wurde.

Bis ca. Ende des 19. Jh. befand sich in diesem Anwesen das Gasthaus „Zum Schwanen“, daher auch Schwanengasse.

(Heimatbuch Seite 359 und mündliche Überlieferung. Abbildungen: Die "Schmittsbäckerei" ca. 1920 mit Peter Josef Schmitt und im linken Fenster Reinhold als Bub (Foto Spiegels Röschen), auf dem rechten Bild Reinhold um ca. 1930 (Fotobuch Albert Wagner)


Fröhliche Pfingsten! (weitere historische Pfingstkarten ...)


Was war vor 50 Jahren?

Am 27. Mai 1973 wurde der 3000. Einwohner Niedernbergs geboren. Zuvor wurde 1954 die 2000er Marke überschritten.

(Niedernberger Heimatbuch 2, Seite193)


Historische Ansichtskarten Gaststuben, Speisesäle, Hotelbars, Cafés, Lounges


Ausgehen und sich mit feinen Köstlichkeiten den Gaumen verwöhnen zu lassen, das ist von jeher einer der höchsten Genüsse der Menschheit. Ob das bestellte Essen in einem edlen Restaurant vom Oberkellner oder in einer Dorfkneipe von der Aushilfsbedienung an den Tisch gebracht wird   - wir haben beim Anblick der servierten Speisen immer ein erwartungsfrohes Lächeln im Gesicht. Geht man essen, dann lässt man es sich gut gehen. Ein kulinarisches Erlebnis, das die Sinne beflügelt. Durch Mausklick aufs Vortschaubild finden Sie eine große Auswahl an historischen Ansichtskarten mit den unterschiedlichsten Innenausstattungen und Ambiente von Wirtshäusern, Restaurants, Hotelsälen, Bars uvm, von rustikal bis nobel. Manche Eindrücke wirken altbacken aus einer längst vergangenen Epoche, andere wiederum sind auch heute noch einladend, man möchte sich am liebsten an den Tisch setzen ...


Was war vor 100 Jahren?

 

Am 21.5.1923 weihte der damalige Pfarrer Seubert drei neue Kirchenglocken, die vorherigen Glocken mussten während des ersten Weltkrieges für Rüstungszwecke abgeliefert werden. Die alte Kreuzglocke aus dem Jahr 1455 war von der Ablieferung aufgrund ihres Altertumswertes verschont geblieben. Die drei 1923 geweihten Glocken mussten im zweiten Weltkrieg ebenfalls abgeliefert werden. Wie die heutigen Glocken waren sie dem hl. Cyriakus, der hl. Maria und dem hl. Josef geweiht.

(Niedernberger Heimatbuch S.475)


Was war vor 55 Jahren?

  

Anfang Mai 1968 erfolgte die erste Müllabfuhr durch die Fa. Reinhardt aus Obernburg.

Bereits im März 1968 wurde die Satzung über die Müllabfuhr veröffentlicht. Damals waren 50-Liter Tonnen aus Metall in Gebrauch. Die Tonnen wurden nur jede zweite Woche geleert, die Abfuhrgebühr betrug mtl.1,- DM. Bis zur Einführung der Müllabfuhr brachten die Niedernberger ihren damals noch wenigen Müll zur ehemaligen Deponie am Tannenwäldchen. Sperrmüll durfte dort noch bis Ende 1975 entsorgt werden.

(Niedernberger Amtsblatt, Ausgaben 12 und 18 und Heimatbuch 2, Seiten 61 – 63)


Impressionen von der Eröffnung und offiziellen Erstbegehung des Kulturweges Niedernberg



Was war vor 45 Jahren?

Vom 1. Mai 1978 bis zum 31. Dezember 1979 bildete Niedernberg mit Großwallstadt eine Verwaltungsgemeinschaft, deren Sitz in Großwallstadt war. Die Gemeindeverwaltung zog ins Rathaus nach Großwallstadt um. Das Rathaus in Niedernberg stand leer und war während dieser Zeit von nur einem Ansprechpartner besetzt. Der Bürgermeister, der auch stellvertretender Leiter der Verwaltungsgemeinschaft war, pendelte zwischen beiden Standorten.

(Niedernberger Heimatbuch s. 231 und Überlieferung)


Eröffnung des Kulturweges Niedernberg


Am kommenden Sonntag, den 30.4.23 ist es soweit: Nach weit über zwei Jahren intensiver Vorbereitung, Planung und Zusammenarbeit mit der Gemeinde Niedernberg, dem Geo Naturpark und dem Spessartprojekt treffen wir uns um 11 Uhr am HonischBeach zur Eröffnung und offizieller Erstbegehung des Niedernberger Kulturweges. Dabei gibt es einige Besonderheiten und Highlights, siehe hier...! Es wäre schön, wenn wir einige unserer Vereinsmitglieder bei diesem Spektakel begrüßen können.

Unser Orga-Teams möchte sich bei allen Mitgliedern, welche sich in irgendeiner Form an dem Projekt beteiligt haben bzw. noch beteilgen werden, recht herzlich danken! Wir als Geschichtsverein hatten einen Großteil der Planungen und Arbeiten übernommen und können mit Fug und Recht ein wenig stolz auf das Projekt sein.


Was war vor 170 Jahren?

  

1853 begann in Niedernberg die 2. große Auswanderungswelle nach Amerika (bis 1869). Die Auswanderungswilligen brauchten dazu von der Gemeinde ein Auswanderungszeugnis, in dem auch das Vermögen des Antragstellers ausgewiesen wurde. Hatte er vor Abreise seinen Besitz veräußert, musste der Auswanderer bis zur Erlangung des Heimatrechts in Amerika eine Kaution von 500 Gulden hinterlegen. Damals war die lange Reise äußerst beschwerlich und gefährlich. Etliche sind auf dem Weg in die „neue Welt“ an den Strapazen gestorben.

(Niedernberger Heimatbuch S. 376)

 

Was war vor 245 Jahren?

 

Um 1778 wurde mit dem Bau einer neuen Straße zwischen Obernburg und Stockstadt begonnen. Die Bauzeit dauerte damals bis 1785. Mit dem Bau dieser neuen Straße verloren die alten Handelswege von Frankfurt nach Nürnberg, die Niedernberg passierten, in diesem Bereich des Untermains an Bedeutung. Dies waren hier die sogenannte „Bergstraße“, sie führte entlang des Waldrandes und die „Alte Straße“ (im Ortsbereich, inzwischen „Römerstraße“ genannt), die entlang des Mains zog (Diese Straße wurde bereits in der Römerzeit angelegt). Die damalige neue Straße hieß ursprünglich Nürnberger Handelsstraße, dann Commercialstraße 2.Ordnung, später Staatstraße 2310, inzwischen B 469. Im Volksmund nannte man die Straße „langes Handtuch“ oder „Blaue Chaussee“.

(Niedernberger Heimatbuch S. 298. Fotos: Ausbesserungsarbeiten an der Fahrbahndecke und die vor dem vierspurigen Ausbau noch höhengleiche Kreuzung der zweispurigen B469. Aufgrund vieler Verkehrsunfälle wurde auf 50 km beschränkt.


Unsere kleine Ausstellung im Wiegehäuschen: Erstkommunion in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts

Die Fotos zeigen, wie die Kommunionkinder damals gekleidet waren. Andenkenbilder oder Tassen waren damals oft die einzigen kleinen Geschenke.


Donnerstag, 20.4.2023 ab 19 Uhr:

Stammtisch im Nebenraum des Gasthofes „Zur Gemütlichkeit“. Gesprächsthema u.a. unser Vereinsjubiläum 2025.

Ab 20 Uhr führt uns Walter Mark (Natur- und Vogelschutzverein Niedernberg e. V.) mit einem Bildervortrag durch unsere heimische Vogel- und Insektenwelt. Gäste sind bei unseren Stammtischen immer recht herzlich willkommen!


Was war vor 45 Jahren?

 

Im April 1978 eröffnete das Café Reinhard in der Blumenstraße 7. Hier wurden in der Anfangszeit Kaffee und Kuchen angeboten. Mit der Zeit nutzte man die Caféräume für Familienfeiern, Vereinssitzungen oder als Speiselokal. In den Räumen des Cafés befand sich früher der Lebensmittelladen von Maria Reinhard. Bereits 1970 hatten Rainer und Waltrude Reinhard ihre Metzgerei eröffnet (2007 geschlossen)

(mündliche Überlieferung. Abbildungen: Amtsblattbeilage 1978 und Foto vom Anwesen um 1990. Mehr Infos und Bilder)


Frohe Osterfeiertage!

"Glück und Segen zu Ostern" - historische Grußkarte um 1900. Viele weitere Ostergrußkarten findet man hier ...


Wochenendausflug 2023 nach Würzburg


Der Anmeldeschluß für unseren Mehrtagsausflug wurde auf das Osterwochenende gelegt. Infos hier...


Was war vor 295 Jahren?

  

Der Bildstock „Rotes Kreuz“ am Stadtweg geht auf das Jahr 1728 zurück. Der Entstehungsgrund ist nicht bekannt. Im Laufe seiner Geschichte wurde der Bildstock mehrmals ausgebessert. Aufgrund des schlechten Zustands ließ ihn die Gemeinde im Jahr 1995 komplett erneuern. Von dem ursprünglichen Standbild ist nur noch die obere Deckplatte am Sockel zu sehen. Im Zuge der Erneuerung wurde der Bildstock einige Meter nach Norden versetzt.

(Heimatbuch Seite 521 und 522)    Bild rechts: Der Rumpf der ehem. Jesusfigur im Sammelsurium. Mehr Infos / Bilder hier...


Was war vor 60 Jahren?

 

Am 4. April 1963 erteilte die Gemeinde Niedernberg der Fa. Stix die Genehmigung, an der Großostheimer Straße in der Gemarkung „Knückel“, frühere Unterbezeichnung „Am Fichtengrund“, einen Bitumenmischbetrieb sowie einen Betonbetrieb im Laufe des Jahres 1963 zu errichten.1964 nahm die Asphaltmischanlage ihren Betrieb auf. Sand und Kies für die Produktion wurde dem Gelände vor Ort entnommen (Ausbeutungsrecht). So entstand ein Baggersee, der bis 1988 die Werksanlage umgab, diese quasi auf einer Halbinsel stand. 1970 erfolgte der Aufbau einer Baustoffrecyclinganlage in Niedernberg als überregionaler Vorreiter. Nach einer neuen Asphaltmischanlage (Foto rechts), die 1998 die alte ersetzte, entstand 2007 auch eine neue Baustoffrecyclinganlage. Im Laufe der Jahre wurde die Wasserfläche verfüllt. So entstand das heutige Industrie-Baugebiet „Am Knückel“. In direkter Nachbarschaft zum Werk entstand 2016 eine zweigeschossige Fahrzeughalle für den Fuhrpark. 2017 zog die Firmenzentrale in den Neubau in der Depotstraße.

(Heimatbuch 2, Seite 115 und Homepage der Fa. Stix)


Was war vor 230 Jahren?

   

Im Jahr 1793 fand (nach neuesten Erkenntnissen) eine der letzten Hinrichtungen am Galgen im Tannenwäldchen statt. Es war ein gefürchteter Straßenräuber, „Betteljoseph“ genannt. Die Hinrichtungsstätte der Cent Bachgau in der Gemarkung „Galgentanne“ wurde bereits 1363 in alten Urkunden erwähnt. Das Hochgericht, bei dem Todesurteile gefällt wurden, hatte lange Zeit seinen Sitz in Großostheim. Die zum Tode Verurteilten wurden auf dem „Galgenweg“ (mit dieser Bezeichnung war der Weg in alten Flurkarten eingezeichnet) zur Richtstätte geführt. Ab 1897 nutzte die Gemeinde diesen Platz etliche Jahre zum Verscharren von verendetem Vieh. 2009 wurde zur Erinnerung an die Richtstätte ein historischer Galgen von der Rentnerband nachgebaut.

(Niedernberger Heimatbuch Seiten 105/106 und Main-Echo vom 21.11.2009)   weitere Infos und Bilder siehe hier...


Was war vor 55 Jahren?

Bis 1968 war der Josefstag am 19. März ein gesetzlicher Feiertag in Bayern. Er wurde mit einem festlichen Gottesdienst begangen. Der Josefstag war auch der Zeitpunkt (bis in die 60er Jahre), ab dem die Bauern ihr Federvieh nicht mehr frei laufen lassen durften. Durch das Scharren und Fressen auf Wiesen und frisch eingesäten Feldern hätten die Tiere sonst Schaden anrichten können und dadurch die Ernte geschmälert. Verstöße wurden durch den Flurschütz geahndet.

(Amtsblatt Ausg. 12/1962 und mündliche Überlieferung)


Was war vor 150 Jahren?

 

Um 1873 vergab Johann Desch erstmals in seinem Heimatort Glattbach Aufträge für Herrenkonfektionskleidung an Schneidereien. Auf die Idee, Anzüge nach Standartgrößen auf Vorrat zu fertigen, war Johann Desch während seiner Arbeit als Militärschneider in preußischen Diensten gekommen. 1874 siedelte er nach Aschaffenburg und errichtete in der Sandgasse 42 eine erste Kleiderfabrik, 1884 in der Ludwigstraße. In Aschaffenburg begann er, Herrenanzüge von der Stange zu verkaufen. Mit den Konfektionsgrößen legte er den Grundstein für die Bekleidungsindustrie in unserer Region, was auch Auswirkung auf Niedernberg hatte. Im Gewerbeverzeichnis finden sich in den Jahren 1903 und 1904 erstmals verstärkt Anmeldungen für Heimschneiderei. Die ganze Familie half mit und hatte so zu dem oft kargen Einkommen aus der Landwirtschaft einen kleinen Nebenverdienst. Wohnstube oder Küche dienten damals als Werkstatt. Die Heimschneiderei entwickelte sich zu einem Haupterwerbszweig in Niedernberg. Bereits 1930 lebte statistisch gesehen jeder zweite Haushalt in Niedernberg von der Heimschneiderei.  (Heimatbuch 2, Seite 117)


Kinderbuch - Klassiker


Was war vor 65 Jahren?

 

Am 28. Februar 1958 begann die Firma Gollas mit der Produktion im ersten Teil ihrer Kleiderfabrik an der Römerstraße 28. Ursprünglich war die Firma in Sulzbach ansässig. 1957 begann Josef Gollas mit dem Bau des ersten Teils der Kleiderfabrik. Mit dem Bau des dreigeschossigen Gebäudes zur Römerstraße hin, das im September 1962 eingeweiht wurde, kam der komplette Betrieb nach Niedernberg. Später erweiterte man den Gebäudekomplex im hinteren Teil durch einen Querbau, der nochmals aufgestockt wurde. 1983 waren alle Bau- und Umbaumaßnahmen abgeschlossen. Die Firma Gollas entwickelte sich zur größten Kleiderfabrik in Niedernberg. Im Februar / März 2007 wurde der Firmensitz in Niedernberg aufgelöst. Ende 2007 erfolgte der Abriss sämtlicher Gebäudeteile. Heute stehen dort Wohnhäuser.

(Heimatbuch 2, Seiten 119 – 121)  Fotos: Im Bild 1 von 1959 erkennt man links die erste Produktionshalle, das rechte Bild zeigt das 1962 eingeweihte dreistöckige Gebäude direkt an der Römerstraße. Mehr Fotos und Infos dazu gibt es hier...


Unsere kleine Ausstellung im Wiegehäuschen


Zu sehen sind Ausstellungsstücke und erklärende Texte zum Thema Ostern. Der Text zur Karwoche wird ergänzt durch Erinnerungsbildchen an die Osterbeichte (1904 bis 1960)  und Klapper und Ratschen, mit denen die Klapperbuben bis Ende der 1970er Jahre das Glockenläuten ersetzten.


Was war vor 220 Jahren?

 

Im Zuge der Säkularisation und durch den „Reichsdeputationshauptschluss“ am 25.2.1803 erfolgte die rechtliche Aufhebung des Mainzer Erzbistums und Kurstaates, was eigentlich bereits mit der Besetzung der Stadt Mainz im Jahr 1792 durch die französischen Revolutionsheere geschah. Damit verblieben Karl Theodor von Dalberg, dem Nachfolger des letzten amtierenden Mainzer Erzbischofs, das seitherige Vizedomamt Aschaffenburg, zu dem auch Niedernberg gehörte. Bereits 1802 entstanden auf Anordnung Napoleons unter Dalberg das kleine „Fürstentum Aschaffenburg“, 1806 der „Primatialstaat“ und 1810 das „Großherzogtum Frankfurt“. 1813 zerbrach Napoleons Gewaltherrschaft und damit auch das von ihm geschaffene Großherzogtum. Das Departement Aschaffenburg, und damit auch Niedernberg, kam 1814 zunächst an Österreich und dann an Bayern. In kirchlicher Beziehung fiel unser Heimatgebiet 1803 dem Bistum Regensburg zu, bevor es 1821 an das Bistum Würzburg kam.

(Niedernberger Heimatbuch Seiten 158-159 und Seite 432) Fotos: Dom zu Mainz und das Schloß Johannisburg (vom 13. Jahrhundert bis ins Jahre 1803 die zweite Residenz der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten).


Was war vor 65 Jahren?


 

Am 10.3.1958 wurde im damaligen Cafe Bleifuß (Lindenstraße 4, neben der FFW) der Niedernberger Carneval Verein gegründet (Archiv des NCV). Bereits vor der offiziellen Gründung fand in Niedernberg 1958 an Fastnacht der erste kleine Umzug (damals noch sonntags) statt. Am Fastnachtssamstag wurde das Rathaus gestürmt (bis ca. Ende der 1960er Jahre üblich). Die ersten Fastnachtstollitäten waren 1958 drei Hofdamen: Walburga Klug (verh. Lebert), Christel Wenzel (verh. Loch) und Helga Wagner (verh. Nebel). 1959 herrschte Prinzessin Elke I (Lehmann) über das Honischland. 1960 regierte mit Prinz Friedel I. (F. Wenzel) und Prinzessin Hannelore I. (H. Straub) erstmals ein Prinzenpaar.

Im Bild 1 (1958) erkennt man die drei Hofdamen stehend mit den schwarzen Röcken. Bild 2 von 1959, Bild 3 von 1960.


Die ersten Impressionen von unser Faschingsparty sind eingestellt


Was war vor 130 Jahren?


   

1893 wurde die Strecke für Kettenschleppschiffe von Aschaffenburg bis Bürgstadt offiziell für den Verkehr freigegeben (die Reststrecke bis Bamberg später). Mit Dampfkraft und einer speziellen Vorrichtung „hangelten“ sich die Schlepper an der im Main liegenden Kette Fluss aufwärts. Die Schlepper waren 50 Meter lang, sieben Meter breit und hatten mit 20 Tonnen Kohle an Bord einen Tiefgang von nur 65 Zentimetern - ideal für den niedrigen Wasserstand bis zum Bau der Schleusen (ab 1920er Jahre). Das Tuten der Schiffe, das sich wie Muhen anhörte, und das laute Rasseln der Kette, wie in einem Kuhstall, führten zu der Bezeichnung „Mååkuh“. Im Schlepp waren oftmals bis zu 15 Lastschiffe. Der Einsatz der Kettenschlepper war gleichzeitig das Aus für die Leinreiter, die mit ihren Pferden die Lastkähne Main aufwärts gezogen hatten.

(Niedernberger Heimatbuch, Seite 281 und Main-Echo vom 30. Juni 2012)
Fotos: Kettendampfer / Kettenschleppschiff Nr. 1 der Deutschen Reichsgesellschaft DRG KS Nr.1 um 1935 (Mainkuh / Umgangssprache Mååkuh / Määkuih / Meekuh) und Aufnahmen aus dem Schiffahrtsmuseum Wörth am Main.


Ansichtskarten mit historischem Spielzeug, Modelleisenbahn, Puppen u.v.m.


Was war vor 290 Jahren?


Im strengen Winter von 1732/33 waren in der Niedernberger Gemarkung viele Rebstöcke erfroren. Die Folge war ein großer Einbruch im hiesigen Weinanbau.

Seine Blütezeit hatte der Weinanbau in unserer Gegend im 15. und 16. Jh. Im 17. Jh. verursachte der 30-jährige Krieg einen ersten großen Einbruch im Weinbau. Gründe waren die Verwüstung der Flur und damit auch der Weingärten und die katastrophale Entvölkerung. Die Weingärten lagen rund ums Dorf und an den Berghängen zum Maintal hin. Gegen Ende des 18. Jh. gaben die Bauern den Weinanbau ganz auf. Der Straßenname „Am Wingert“ erinnert heute stellvertretend für die vielen Weingärten an den ehemaligen Weinbau.

(Niedernberger Heimatbuch, Seiten 392-396) Viele weitere Fotos und Infos siehe auch unter Niedernberg/Weinanbau)


Unsere kleine Ausstellung im Wiegehäuschen


„Fåsenåchd im Honischlånd“ - Mit Fotos und Gegenständen erinnern wir an die Straßenfastnacht, wie sie früher war. Zu sehen sind auch Fotos der Prinzenpaare mit närrischen Jubiläen.


Was war vor 60 Jahren?

 

1958 standen noch 39 Pappeln im Ortsbereich entlang des Mains. (Aufzeichnungen)

Inzwischen sind sie alle gefällt, siehe Fotos von 2003.  Infos und einige neu eingestellte Fotos von der Mainfähre siehe hier...



EINLADUNG zu unserer Faschings-Party am Samstag, den 4. Februar 2023 ab 19 Uhr, Details siehe hier...




Jahreshauptversammlung 2023 im Vereinslokal Cafe Reinhard (Fotos siehe hier...)


Was war vor 35 Jahren?

Im Januar 1988 eröffnete in der Römerstraße 77 der damalige HL-Markt (Vorgänger des heutigen REWE-Marktes). 2001 erfolgte der Umzug in einen Neubau an der Großostheimer Straße, der im Herbst 2012 nochmals umgebaut und durch einen Getränkemarkt erweitert wurde.

(Mündliche Überlieferung bzw. Heimatbuch 2, Seite 253, Foto von Albert Wagner)


Neue, historische Ansichtskarten eingepflegt:Frankfurt-Sachsenhausen - die Ebbelwoi Hauptstadt (hier...)



Was war vor 70 Jahren?

   

1953 wurde in Niedernberg eine neue straßenbezogene Hausnummernverteilung eingeführt, d.h. jede Straße bekam ihren eigenen Nummernkreis. Zuvor galt ein Nummernkreis für das ganze Dorf, beginnend in der Turmgasse und fortlaufend durch die Hauptstraße mit ihren Seitengassen. Kamen neue Häuser hinzu, wurde der Nummernkreis mit Bruchzahlen oder Buchstaben erweitert. In der Fachrainstraße reichten die Hausnummern so bis zu 78 1/30. Bis zu Beginn des 19. Jh. war die Nummerierung von Gebäuden auf dem Lande weitgehend unüblich. In Niedernberg folgte man 1806 der allgemeinen Verordnung zur Einführung der Hausnummern.

(Niedernberger Heimatbuch Seiten 259 – 260 und 225 – 228)

Fotos: Alte Hausnummer aus der Turmgasse (heute Turmgasse Nr. 1) und neue Hausnummer kurz nach der Einführung im Jahre 1953, vorher Hs.-Nr. 129, nachher Hauptstr. 34 (Gasthaus Zur Krone)

Die vorherigen NEWS des 2.Halbjahres 2022 findet man hier...