Wochenrätsel I.Quartal 2020

(Kalenderwoche 1 - 13, Januar bis März )

Spätestens nach Erscheinung eines neuen Rätsels erfolgt die Auflösung der Vorwoche.

Aktiv miträtseln kann man hier...  auf unserer facebook-Seite.


Die Wochenrätsel ab KW 14 findet man hier...


Rätsel der Kalenderwoche 13:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:

Abgebildet war eine Hechel, auch Flachshechel („Flachsheschl“) oder Flachskamm genannt. Die Naturfaser Flachs (wie auch Hanf usw.) wurde zum Reinigen durch die Kämme gehechelt, somit zum Verspinnen von Leinentüchern vorbereitet. Es gab feine, mittlere und grobe Hecheln.

Ein passendes Video über das Flachshecheln findet man hier…




Rätsel der Kalenderwoche 12:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:
Es handelt sich um einen "Einlaufbehälter" aus Emaille, auch medizinischer Klistierkrug genannt. Damit wurden "Einläufe" vorgenommen. Auch als Wasser-oder Seifenspender nutzbar, wobei bei diesen, fast identisch aussehenden Behältern, der Ausflussstutzen meist stark nach unten gewölbt war.



Rätsel der Kalenderwoche 11:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?
Es handelt sich beim Rätsel KW 11 um eine "Sonderausgabe". Denn hier ist sich unser Expertenteam auch nicht sicher, da es sich um einen der wenigen Gegenstände handelt, welche nicht archiviert wurden. Sie konnten nur eine Vermutung anstellen. Wir versuchen dies jetzt gemeinsam mit eurer Hilfe zu lösen.


Vermeintliche“ Auflösung:

Das Rätsel konnte auch nicht gemeinsam und mit Bildern in Komplettansicht 100% zuverlässig aufgelöst werden. Es ist somit diesbezüglich das erste Rätsel dieser Serie und wird vorerst unter „XY ungelöst“ eingestuft. Vielleicht ergibt sich irgendwann noch eine konkrete Auflösung.

Unsere starke Vermutung innerhalb des Geschichtsvereines:

Dieser 40 cm lange "Holzklopfer" ist sicherlich kein Stampfer, da er unten nicht eben sondern an den Ecken abgerundet ist und zudem leichte, seitliche Klopfspuren aufweist. Auch das gedrechselte, dicke Ende des Stils wäre für einen Stampfer usw. nicht förderlich. Es sieht eher danach aus, als ob damit seitlich geklopft wurde und das Teil dadurch nicht aus der Hand rutschen konnte. Es könnte zum plätten / glätten von festen, steifen Sakko-/Mantelkrägen in der Schneiderei verwendet worden sein. An Stellen, wo anfangs das Bügeln auf dem Kragenholz nicht wirksam ist. Klingt plausibel, zumal Heimatpfleger Albert Wagner schon am Anfang den Verdacht "Heimschneiderei" hatte, passt auch zu Niedernberg. Und das Teil lag auch in der Abteilung, wo die Schneiderecke im Sammelsurium (Vereinsraum Sandsteinschule) eingerichtet ist. Wobei das nicht unbedingt aussagekräftig sein muss, wenn es damals evtl. nicht sicher zugeordnet werden konnte.

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Rätsel der Kalenderwoche 10:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?

Auflösung:

Es handelt sich um einen alten Reißhaken! Zum Markieren der Balken für Zimmermänner (Abbundzeichen / Bundzeichen). Damit man weiß, welcher Balken zu welchem gehört und man auch nach Abriss das Gebälk anderenorts wieder aufbauen kann. In der Forstwirtschaft werden damit auch Bäume gekennzeichnet. Heutzutage sehen dies Reißhaken aus wie Klappmesser.


Rätsel der Kalenderwoche 9:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:
Es handelt sich um eine Wäschezange der Marke MIELE aus einem Niedernberger Haushalt der 50er/60er Jahre. Länge ca. 54 cm. Zum Wenden und Entnehmen der heißen Wäsche. Damals war bei den Hausfrauen noch mühvolle Handarbeit angesagt.



Rätsel der Kalenderwoche 8:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:
Das Bild zeigt einen Stift zur Behandlung von Mückenstichen, u.a. gegen Juckreiz.





Rätsel der Kalenderwoche 7:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?



Auflösung:

Ein Niedernberger Löscheimer aus Leder, verstärkt mit eingenähten Holzleisten, um ca. 1850

Früher waren Feuersbrünste neben Krieg und Pest das Schrecklichste, was eine Ortschaft heimsuchen konnte. Es gab keine Feuerwehren im heutigen Sinne und durch die Fachwerkbauten, Scheunen und die Enge der Gassen konnte ein kleiner Funken ganze Straßenzüge in Schutt und Asche legen, wie auch im Jahre 1879 in Niedernberg. Deshalb wurden Löscheimer eingeführt, um bei Bränden das Wasser per Hand zu schöpfen. Sie waren in jedem Haushalt Pflicht, meist mit dem Namen oder den Initialen des Besitzers bzw. des Feuerwehrstandortes gekennzeichnet. In vielen Gemeinden musste eine bestimmte Anzahl von Eimern vorrätig sein, es durfte kein Einwohner heiraten oder als Untertan angenommen werden, wenn er keinen Löschkübel vorzuweisen hatte. Mit der zunehmenden Verbreitung von Feuerlöschern und der Gründung von freiwilligen Feuerwehren verloren die Löscheimer mehr und mehr an Bedeutung.

In einigen Ländern kommen auch heute noch Löscheimer zum Einsatz, wie z.B. hier unten im Bild in Indien, mit Sand gefüllt an einer Tankstelle.




Rätsel der Kalenderwoche 6:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?

Auflösung:

Es ist der Filtereinsatz von einem Milchseiher in der Landwirtschaft. Meist gab es diese Siebeinsätze im 3er-Set, mal mit gröberen, mal mit feineren Löchern. Milchsiebe wurden zum Entrahmen der Milch verwendet . Zum Sieben der frisch gemolkenen Milch wurde ein Tuch eingelegt. Auch heute noch gibt es Milchsiebe zu kaufen, wenn auch in etwas modernerer Ausführung.


Rätsel der Kalenderwoche 5:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?


Auflösung:

Diese Treibriemenverbinder bzw. Riemenschlosskrallen wurden zur mechanischen Verbindung von Flachriemen verwendet, sind heute noch auf dem Markt erhältlich und in Sattlereien anzutreffen. Auch Riemenschloss, Riemenverbinder, Klammerverbinder, Schließklammer und Transportbandverbindung genannt. Ziel war die Reparatur eines gerissenen Antriebsriemens oder Transportbandes bzw. eine Verkürzung oder Verlängerung. Zwei Klammern werden durch Zusammenpressen mit den beiden Riemenenden verbunden und mit einem Stift verschlossen.  Zum Einsatz kam dieses „Flickwerkzeug“ bei Treibriemen im Mühlenantrieb, bei Dreschmaschinen, Drehbänken, Hobelmaschinen, alten Kreis-/Bandsägen, so z.B. auch bei Niedernbergs ehemaliger, fahrbarer Holzsäge von Scholl.

Hier... ein Kurzvideo über den Einsatz bei einem Lederriemen.



Rätsel der Kalenderwoche 4:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?




Auflösung:
Es ist das Signalhorn des letzten Niedernbrerger Schweinehirten Ludwig Wenzel. Ein Sauhirte hat ähnlich wie der Rattenfänger von Hameln (die Ratten sind seinen Flötentönen gefolgt) mit seinem Horn geblasen und die Sauen sind aus den offenen Ställen heraus und ihm auf die Weide gefolgt, früher auch hinaus in den Niedernberger Wald. Um 1930 ging es dann meist den "Saurain" hoch, zuletzt befand sich der "Schweinegarten" unten beim alten Turm. Gegen Abend dann führte er die Viecher zurück ins Dorf, wo jede Sau wieder von alleine in seinen Stall ging. Das Schweine sehr intelligente Tiere sind, ist bekannt. Der Unterschied zum Rattenfänger: Das ist keine Sage, sondern Realität. Die Dorfhirten waren in der Regel bei der Gemeinde angestellt, hießen auch Gemeindehirten und bekamen ein Haus gestellt. Früher standen zwei davon in der Hirtengasse, daher kommt auch der Straßenname.


Rätsel der Kalenderwoche 03: (Doppelausgabe)

Aus gegebenem Anlass handelt ers sich ausnahmsweise um eine Doppelausgabe. Um welche Gegenstände handelt es sich hier, wofür wurden die oberen und wofür die unteren Teile eingesetzt?



Auflösung:

Auf dem Foto waren oben zwei Rundkopfe von klassischen Wäscheklammern und im unteren Teil aus aktuellem Anlass zusätzlich noch zwei Frühstücksbrettchen zu sehen.

Diese Frühstücks- und Vesperbrettchen dienen als Unterlage für Brot, Wurst, Käse etc.  zum Frühstück oder beim Abendbrot (Vesper). Sie sind, wie die ähnlichen Servier- und Spätzlebretter (mit Griff), auch als Schneidbrett für Obst, Gemüse usw. verwendbar. Abgebildet ist ein Originalbrettchen der ehemaligen Metzgerei Seitz. Günter Seitz verstarb Anfang Januar im Alter von 79 Jahren.


Diese alten Wäscheklammern wurden früher oftmals selbst geschnitzt, in verschiedenen, einfachen Ausführungen, idealerweise aus harzfreiem Buchenholz. Die Klammern sind richtige Allrounder und derzeit als Retro-Rundkopfwäscheklammern wieder aktuell. Sie sind nicht nur an der Wäscheleine einsetzbar, sondern auch u.a. auch ideal für Bastelarbeiten, als Tischdekoration (Serviettenhalter), zum Wiederverschließen von Lebensmittelverpackungen und zum Ausquetschen von Tuben. Durch den Schlitz im Schaft können gebastelte Püppchen, Wichtelmänner etc. an den Rand von Gläser, Tassen und Vasen aufgesteckt werden.



Rätsel der Kalenderwoche 02:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?

Auflösung:
Es handelt sich um einen Distelstecher (Unkrautstecher), mit welchem man in aufrechter Haltung arbeitete, um den Rücken zu schonen. Der Stiel sollte der Körpergröße angepasst und nicht zu kurz (Rückenschmerzen) und auch nicht zu lang sein. Denn sonst kann man das Körpergewicht nicht verwenden, muss mehr Muskelkraft einsetzen. Unkraut ist ja zum Teil richtig resistent und hartnäckig, wächst an ungewöhnlichen Stellen, zwischen Fugen und Fliesen. Um langfristig Erfolg zu haben, stach man auch früher schon das Unkraut samt Wurzel. Wenn die Erde feucht ist, lässt es sich am besten entfernen, nach Regen oder durch künstliche Bewässerung. Heutzutage gibt es immer noch ähnliche Werkzeuge, zum Teil aber auch schon viel modernere, mit anderen Techniken.



Rätsel der Kalenderwoche 01:

Um welchen Gegenstand handelt es sich hier, wofür wurden diese Teile eingesetzt?




Auflösung:


Es handelt sich um eine Abstreifgabel (Abstoßgabel), zum Servieren von Aufschnittscheiben, und wurde hier bei uns früher vor allen Dingen als Pellkartoffelhalter benutzt, mit welchem man die frisch abgekochten, dampfenden Kartoffeln aufspießen und nach dem Schälen per Fingerdruck, ohne das heiße Stück berühren zu müssen, wieder abwerfen konnte. Diese praktische Ausführung mit „Teleskop-Griff“, wie man es von Spritzen her kennt, ist heute scheinbar nicht mehr erhältlich. In der DDR gab es eine „mechanische Aufschnittgabel“, die sieht ähnlich aus und erfüllt den gleichen Zweck, nämlich Lebensmittel nicht anfassen zu müssen, auch z.B. Käse- und Gurkenscheiben. Mechanische Serviergabel und Wurst- / Käsegabel mit Schieber sind weitere Begriffe dieser genialen, vielseitig einsetzbaren Küchenhelfers.

Ähnliche Hilfsmittel gibt es aktuell meist in Form einer normalen „Wurstgabel/Aufschnittgabel/Vorlegegabel“ und für Kartoffel „Dreizacks“, die Kartoffel klopft oder streift man dann mit dem Messer ab. Benutzt wurde das technisch durchdachte Teil, welches auch Pellkartoffelgabel und Pellkartoffelstecher / - Spieß genannt wird, beim Kartoffelschälen meist für klassische, einfache Gerichte, wie z.B. Pellkartoffeln mit Hering (oder Lachs), mit Schwartenmagen/Blutwurst, mit Leberwurst oder mit Quark / Schmand.

Interessant war an dem Rätsel, dass unsere Experten vom Geschichtsverein durch die Auflösung auch neue Erkenntnisse diesbezüglich hinzugewinnen konnten. Wir fanden übrigens noch ein paar Ausstellungsstücke, bei denen wir nicht so richtig wissen, was es damit auf sich hat. Die Leute aus dieser Zeit leben nicht mehr unter uns und einige wenige Teile wurden namentlich nicht archiviert. Wir haben vor, diese Stücke demnächst hier gemeinsam mit euch aufuzulösen